Zweischaliges Mauerwerk– Bauen mit Ziegeln


Bauen mit einem zweischaligen Mauerwerk hat eine lange Tradition. Doch was ist ein zweischaliges Mauerwerk eigentlich, warum wird so gebaut, und ist das eigentlich nachhaltig?

(Klinkerfassade mit dem RT 478 Prima Lecco, mit einer zusätzlich vermauerten Grenadierschicht)
(Klinkerfassade mit dem RT 478 Prima Lecco, mit einer zusätzlich vermauerten Grenadierschicht)

 

 

Zweischaliges Mauerwerk– Was ist das?


Das Bauen mit einem zweischaligen Mauerwerk umfasst zwei massive Schalen. Bei den Schalen handelt es sich um eine Außenschale und eine Innenschale. Zwischen den beiden Schalen im Schalenzwischenraum befindet sich meistens eine Dämmschicht. Die Außenschale, die auch Vormauerschale, Verblendschale oder auch Vorsatzschale genannt wird, besteht aus einem Sichtmauerwerk, wofür sich unsere Vormauerziegel optimal eignen. Aus diesem Kontext hat sich im Übrigen auch der Begriff „Verblendziegel“ oder „Verblender“ entwickelt. Die Innenschale, auch Tragschale genannt, kann aus einem Mauerwerk unterschiedlicher Steinarten, Beton oder Holz erstellt werden. Selbstverständlich eignen sich auch unsere Hintermauerziegel optimal für die Herstellung einer solchen Tragschale. 
Bei der Materialwahl für die Innenschale sind konstruktive, ökologische und ökonomische Faktoren einzubeziehen. Bei der Außenschale stehen hingegen neben dem Schlagregenschutz vor allen Dingen ästhetische Aspekte im Vordergrund. Dabei existieren unzählige individuelle Möglichkeiten in der Gestaltung und Ausführung.

 

Warum Zweischaliges Mauerwerk?


An eine Gebäudehülle werden heute als auch schon in der Vergangenheit eine Vielzahl an Anforderungen gestellt. Dazu gehören beispielsweise der Wärme-, Schall-, Brand-, oder Wetterschutz. Diese und weitere Anforderungen lassen sich bestens mit einem mehrschichtigen Wandaufbau erfüllen. Die Trennung von einem tragenden Mauerwerk und einem nichttragenden Verblendmauerwerk hatte von je her technische Gründe. Es geht dabei darum, das tragende Mauerwerk durch das nichttragende Mauerwerk vor Witterungseinflüssen zu schützen. Das Bauen mit einem zweischaligen Mauerwerk bietet dabei nicht nur funktionale Vorteile, sondern sichert auch eine lange Wertbeständigkeit und Wartungsfreiheit.

 

Ist zweischaliges Mauerwerk nachhaltig?


Die zweischalige Wand und damit das Bauen mit einem zweischaligen Mauerwerk aus Backstein ist nach allen drei Säulen der Nachhaltigkeit nachhaltig. Das bedeutet, dass es sowohl aus ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Sicht nachhaltig ist.
Aus ökologischer Sicht überzeugt eine solche Bauweise mit einer hohen Energieeffizienz. Ein zweischaliges Mauerwerk erfüllt problemlos die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes. Ökonomisch überzeugt die zweischalige Wand aus Backstein durch ihre Speichermasse mit niedrigen Heiz- und Instandhaltungskosten als auch einem hohen Werterhalt. Aus sozialen Gesichtspunkten bietet das Bauen mit Backsteinfassenden vielfältige architektonische Gestaltungsmöglichkeiten und überzeugt mit Langlebigkeit. Bei Randers Tegl nennen wir das Build for Generations

(Der fertig verarbeitete RT 548 Spezialfarben Hera mit einer helleren Fuge)
(Der fertig verarbeitete RT 548 Spezialfarben Hera mit einer helleren Fuge)

 

 

Zweischaliges Mauerwerk – Norm und Praxis


Für eine zweischalige Wandkonstruktion sind nach DIN EN 1996 (Eurocode 6) zwei Ausführungsvarianten erlaubt:

1. Das zweischalige Mauerwerk mit Luftschicht ohne Dämmung im Schalenzwischenraum.

2. Das zweischalige Mauerwerk mit Wärmedämmung im Schalenzwischenraum.

2.1 Das zweischalige Mauerwerk ganz mit Wärmedämmung.

2.2 Das zweischalige Mauerwerk teilweise mit Wärmedämmung.

(Ausführungsvarianten der Zweischaligen Wand nach DIN EN 1996)
(Ausführungsvarianten der Zweischaligen Wand nach DIN EN 1996)

 

 

1. Das zweischalige Mauerwerk ohne Dämmung


Diese Form der Trennung von Außen- und Innenschale wird seit Jahrhunderten in Gebieten mit hoher Schlagregenbeanspruchung erfolgreich eingesetzt. Dabei kommt diese Konstruktion ohne Wärmedämmung bei beheizten Gebäuden in der Regel dann zum Tragen, wenn durch eine hochwärmedämmende Innenschale wie beispielsweise einem Leichtziegelmauerwerk die Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt werden. Die vorgegebene Mindestdicke der Luftschicht beträgt dabei 4 cm. Durch die Luftzirkulation zwischen den Schalen kann so überflüssige Feuchtigkeit abtrocknen.

 

2. Das zweischalige Mauerwerk mit Wärmedämmung im Schalenzwischenraum


2.1 Das zweischalige Mauerwerk ganz mit Wärmedämmung


Bei dieser Form der zweischaligen Wand wird der gesamte Schalenzwischenraum mit einer Dämmschicht ausgefüllt. Dadurch bietet sie einen hohen Wärmeschutz. Zudem ist sie einfach und sicher in der Verarbeitung. Deshalb wird diese Variante am häufigsten ausgeführt und entwickelt sich zur Regelkonstruktion beim Bauen mit einem zweischaligen Mauerwerk. Dabei besteht diese Ausführungsvariante aus drei Schichten:

  1. der tragenden Innenschale (Hintermauerschale)
  2. der nichttragenden Außenschale (Vormauerschale) und
  3. der Dämmschicht.

Aus baupraktischen Gründen wird empfohlen, einen Fingerspalt von einem bis zwei Zentimetern zwischen Dämmung und Außenschale vorzusehen.

2.2 Das zweischalige Mauerwerk teilweise mit Wärmedämmung

Bei dieser Variante der zweischaligen Wand mit Luftschicht und Wärmedämmung besteht der Schalenzwischenraum aus vier Schichten:

  1. der tragenden Innenschale (Hintermauerschale)
  2. der nichttragenden Außenschale (Vormauerschale)
  3. der Dämmschicht und
  4. der Luftschicht.

Der maximale Schalenabstand, also der Abstand zwischen Hintermauerschale und Vormauerschale ist konstruktiv abhängig vom verwendeten Verankerungssystem. Dabei kommt der Luftschicht eine besondere Bedeutung zu, weshalb spezielle Anforderungen an diese gestellt werden.

  • Die Luftschicht darf in der gesamten Wandhöhe nicht durch Mörtelreste oder andere Gegenstände eingeengt werden, um Feuchtigkeitsbrücken auszuschließen.
  • Die verwendeten Dämmstoffe müssen wasserabweisend sein.
  • Optionale offene Stoßfugen am Fußpunkt und am oberen Ende des Verblendmauerwerks dienen zur Luftzirkulation und Entwässerung.
  • Bei Unterbrechungen im Hohlraum, beispielsweise durch Fensterbänke, sollten zusätzliche Lüftungs- beziehungsweise Entwässerungsöffnungen im Verblendmauerwerk vorgesehen werden.
  • Weiterführende Informationen erhalten Sie hier.